Lenins Philosophenschiff

Vor hundert Jahren wies Russland „politisierende Professoren“ aus, heute flüchten Intellektuelle die Gesinnungsdiktatur

Das Philosophenschiff: Oberbürgermeister Haken
Brachte Ende September 1922 rund 30 regimekritische russische Intellektuelle mit ihren Familien aus dem Land: das deutsche Passagierschiff „Oberbürgermeister Haken“

Ende September 1922 verließ das deutsche Passagierschiff „Oberbürgermeister Haken“ den Hafen von Petrograd. Zu den Passagieren des Schiffs, dem später die Bezeichnung „Philosophenschiff“ verliehen werden sollte, zählten mehr als 30 regimekritische russische Intellektuelle mit ihren Familien. Wenn man von ganz wenigen Ausnahmen absieht, sollte niemand von ihnen ihr Heimatland wieder sehen.

Die Ausweisung führender russischer Intellektueller aus Sowjetrussland im Herbst 1922 erfolgte auf ausdrückliche Anordnung Lenins. In seinem Brief an den Leiter der sowjetischen Sicherheitsorgane, Feliks Dserschinski, vom 19. Mai 1922, verlangte Lenin eine „gründliche Vorbereitung“ dieser Aktion. Und wiederum einige Monate später (am 17.9.1922) erkundigte er sich beim Stellvertreter Dserschinskis, Jozef Unschlicht, „wer bereits ausgewiesen worden ist … und wer aus der Liste der zur Ausweisung vorgesehenen Personen gestrichen wurde (und warum)?“.

Bei den Ausgewiesenen handelte es sich um unabhängig denkende Wissenschaftler, Schriftsteller und Politiker, die sich an die bolschewistische Gesinnungsdiktatur nicht anpassen wollten, und deshalb als Störenfriede galten. Insgesamt wurden mehr als 200 regimekritische Intellektuelle von dieser Aktion betroffen.

Obwohl die Passagiere des „Philosophenschiffs“ zur geistigen Elite des Lands gehörten, wurden sie vom Zentralorgan der Partei Prawda folgendermaßen charakterisiert: „Es befinden sich unter ihnen so gut wie keine bedeutenden Wissenschaftler, in ihrer Mehrheit handelt es sich bei ihnen um politisierende Professoren, die nicht durch ihre wissenschaftlichen Leistungen, sondern durch ihre Zugehörigkeit zur Partei der Kadetten (Konstitutionelle Demokraten – L. L.) ihre Bekanntheit erwarben.“

Prominenter Passagier: Der Philosoph Semjon Frank

Wie gestaltete sich das Schicksal der Ausgewiesenen im Exil? Ich erörtere diese Frage am Beispiel des in Moskau geborenen Philosophen Semjon Frank (1877 – 1950). Der russische Theologe Wassili Senkowski bezeichnete ihn in seiner „Geschichte der russischen Philosophie“ als den „herausragendsten russischen Philosophen“.

Obwohl Frank sich vorwiegend mit der metaphysischen Problematik befasste, reagierte er jedoch auch mit einer ungewöhnlichen Sensibilität auf die herannahende russische wie auch gesamteuropäische Krise. Er war sich darüber im Klaren, dass die 1917 in Russland begonnene Umwälzung nicht nur die politischen und wirtschaftlich-sozialen Strukturen Russlands und Europas, sondern auch viel tiefere Schichten des menschlichen Seins erschüttern sollte.

Im Zentrum der Frankschen Analyse steht die Frage, warum sich Idealisten und vermeintliche Menschheitsbeglücker so oft in erbarmungslose Verfolger und Feinde des Menschengeschlechts als solchen verwandeln.

Semjon Frank und die Revolution von 1917

Anders als viele seiner Zeitgenossen betrachtete Frank nicht den Ersten Weltkrieg, sondern die russische Revolution von 1917 als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan). Und in der Tat, der Erste Weltkrieg stellte zwar eine Zäsur auf dem Gebiet der Technologie des Tötens sowie im Bereich der totalen Mobilisierung der Machtreserven der jeweiligen Nation für den Krieg dar, seine Ziele waren aber konventionell. Er setzte die traditionelle Großmachtpolitik fort.

So bildete der Erste Weltkrieg praktisch eine Neuauflage der traditionellen europäischen Hegemonialkriege und eröffnete ideologisch kein neues Kapitel in der Geschichte des Kontinents. Dies tat erst die bolschewistische Revolution. So hat sie in einem noch stärkeren Ausmaß das „kurze 20. Jahrhundert der Extreme“ eingeläutet, als dies der Erste Weltkrieg getan hatte.

Der russische Zusammenbruch hatte sich für Frank zunächst in den Köpfen vollzogen, in den Köpfen der intellektuellen Elite, die das Volk statt zu neuen Ufern ins Verderben führte, so Frank in seinem Aufsatz „De profundis“ aus dem Jahre 1918. Das Gejammer vieler Vertreter der russischen Bildungsschicht über die „Unvernunft“ und die zerstörerische Wut der ungebildeten Massen rief bei Frank kein Mitleid hervor. Die Verantwortung für die Schicksale des jeweiligen Lands trügen in erster Linie seine politischen Eliten und nicht die Volksschichten.

Franks Analyse schien lediglich den besonderen Charakter der russischen Katastrophe aufgezeigt und die in Ost und West weit verbreitete These von einer tiefen Kluft zwischen Russland und dem Westen bestätigt zu haben. So schrieb der Kultursoziologe Alfred Weber im Jahre 1925: Die bolschewistische Herrschaft habe die Reasiatisierung Russlands bewirkt. Russland habe nur zeitweise und versehentlich der europäischen Staatengemeinschaft angehört. Sein Wiederausscheiden aus Europa sei seine Rückkehr zu sich selbst.

Indes hatte das angeblich „asiatische“ Russland viele Entwicklungen des Westens bloß um einige Jahre vorweggenommen. Und gerade deshalb hatte die von Frank 1918 unternommene Analyse der russischen Katastrophe eine Relevanz, die weit über das spezifisch Russische hinausging. Denn die tiefe Krise des Liberalismus und des Konservatismus, die in Russland die wichtigsten Voraussetzungen für den Siegeszug einer totalitären Partei schuf, erfasste einige Jahre später auch den Westen. So weitete sich die russische Katastrophe zu einer allgemeineuropäischen aus.

Erste Anzeichen dieser allgemeineuropäischen Krise konnte Frank bereits kurz nach seiner Ausweisung aus Russland feststellen, und zwar in seiner 1924 verfassten Schrift „Götzendämmerung“: „(Auch) Europa raucht und schwelt und (vermag nicht) dieses unterirdische Glimmen zu löschen … Wie wenig Anzeichen gibt es inmitten dieses allgemeinen Chaos und Verfalls für ein geistiges Verständnis des Lebens und ein Streben nach wirklich geistiger Erneuerung!“

In seiner Schrift „Die geistigen Grundlagen der Gesellschaft“ vom Jahre 1930 fügte Frank hinzu: „Das politische Chaos in Russland ist nur der grellste Ausdruck der allgemeinen Instabilität, es ist in gewissem Sinne kennzeichnend für den Zustand der ganzen Welt.“

Wie Schiffsbrüchige suchten die russischen Emigranten nach der Katastrophe, die sie in ihrer Heimat erlitten hatten, Trost bei den Westeuropäern, bei den ehemaligen Lehrmeistern Russlands. Diese Begegnung führte aber zu einer maßlosen Enttäuschung. Frank schreibt in der bereits erwähnten Schrift „Götzendämmerung“:

„Wir fühlen uns unter den Europäern wie Sokrates unter seinen Landsleuten, bei denen er etwas lernen wollte, bis er erkannte, dass er weiser als alle anderen war, weil er, ohne etwas zu wissen, sich zumindest über sein Nichtwissen im Klaren war, während alle übrigen, die nichts wissen, sich nicht einmal ihrer geistigen Armut bewusst sind.“

Semjon Frank und der Nationalsozialismus

Die 1933 beginnende deutsche Tragödie, die Frank in Berlin miterlebte, erinnerte ihn stark an die russischen Vorgänge von 1917 – 1921. Sein Leben war erneut in Gefahr, und zwar, ähnlich wie im bolschewistischen Russland, nicht nur aufgrund seiner freiheitlich-antitotalitären Gesinnung, sondern auch wegen seiner Herkunft. In Russland war er als „bürgerlicher“ Intellektueller, im „Dritten Reich“ als Jude extrem gefährdet.

Die Tatsache, dass Frank sich 1912 im Alter von 35 hatte taufen lassen, spielte für die NS-Behörden keine Rolle. Aus der Sicht der NS-Ideologie war er Jude und im Wesentlichen ähnlichen Restriktionen unterworfen wie seine nichtgetauften Landsleute. So verlor Frank aufgrund seiner jüdischen Herkunft seinen Lehrauftrag an der Berliner Universität.

In seinem Brief an den bekannten Schweizer Psychologen Ludwig Binswanger, mit dem er eng befreundet war, kommentierte Frank die Lage, in der er sich nun befand, folgendermaßen: „Ich habe über mich schon eine zweite Revolution ergehen lassen müssen, nachdem die erste – die russische – mich meiner Wirksamkeit in meinem Vaterlande beraubt hatte – schon etwas viel für ein Menschenleben.“

Durch die Einführung des „Arierparagraphen“ im April 1933 leitete der NS-Staat den Prozess der Entrechtung der jüdischen Minderheit ein, der im Holocaust seinen Abschluss fand. Durch die Proklamierung des rassischen Prinzips als des wichtigsten Unterscheidungsmerkmals im Staate verhöhnte die NS-Führung offen die christliche Religion, zu der sich 1933 noch 95 Prozent der Bevölkerung Deutschlands offiziell bekannten. Über die Folgen dieser beispiellosen Zäsur in der Geschichte Deutschlands und Europas reflektierte Frank 1934 in seinem Artikel „Die religiöse Tragödie des Judentums. Von einem Judenchristen“, in dem er die Rassentheorie – den Kern des nationalsozialistischen Selbstverständnisses – vehement ablehnte.

Nicht weniger kühn als dieser Artikel war Franks Vortrag über Dostojewskis „Legende von Großinquisitor“, den er kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme hielt. Der Vortrag wurde in der katholischen Zeitschrift Hochland (1933/1934) veröffentlicht. Hier wendet sich Frank gegen den Versuch der sogenannten „Übermenschen“, die Menschen in eine Herde gehorsamer Sklaven zu verwandeln, ihnen jegliche Eigenständigkeit und Freiheit und damit ihre Menschenwürde zu nehmen.

Frank schreibt: „Die in der Legende enthaltene Kritik betrifft überhaupt die Absicht der ständig in der Menschheit … wiederkehrenden Utopie, die Verantwortung für das Schicksal der Gemeinschaft auf eine ausgewählte Führerschaft zu übertragen und das Glück der Menschheit durch eine despotische Gewalt über eine verantwortungslose, zu sklavischem Gehorsam erzogene Menge zu erreichen.“

Mit dieser vernichtenden Kritik am Führerprinzip verstieß Frank, nicht anders als mit seiner Ablehnung der Rassenideologie, gegen die zentralen Glaubenssätze des NS-Staates. Dies blieb auch nicht unbemerkt. Ein Gestapoagent, der zu den Zuhörern Franks gehörte, begriff, dass sich die Kritik am menschenverachtenden Vorhaben des Großinquisitors indirekt gegen das NS-Regime richtete.

Er sagte dem Sohn des Philosophen, Viktor: „Sagen Sie Ihrem Vater, er solle vorsichtiger werden. Wir verstehen, was er durch seinen Vortrag wirklich sagen will.“

Ende 1937 musste Frank Deutschland beinahe fluchtartig verlassen. Aber sein neuer Zufluchtsort – Frankreich – verwandelte sich mit der Besetzung des Lands durch die Deutschen 1940 in eine Falle. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft befand er sich erneut in Lebensgefahr. Alle seine Versuche das besetzte Frankreich zu verlassen, scheiterten.

Semjon Frank und der Totalitarismus

Nach der Befreiung Frankreichs durch die Alliierten emigrierte Frank erneut, diesmal nach Großbritannien. Dort verfasste er 1946 seinen Aufsatz „Die Häresie des Utopismus“, der eine Art Bilanz seiner langjährigen Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Totalitarismus“ darstellt.

Da es sich bei den totalitären Regimen um „Utopien an der Macht“ (M. Geller/A. Nekritsch) handelt, untersucht Frank das Wesen des utopischen Denkens, das der totalitären Doppelrevolution des 20. Jahrhunderts (Bolschewismus und Nationalsozialismus) zugrunde liegt.

Das Ziel der Utopie, so Frank, sei die „Verbesserung“ der Schöpfung. Die Tatsache, dass die erschaffene Welt derart unvollkommen sei, irritiere die Utopisten. Ihr Ziel sei eine „neue Schöpfung“:

„Der Mensch maßt sich an, die Gestaltung der Welt auf einer neuen, wahrhaftigen Basis zu übernehmen. Diese neue wahrhaftige und vernünftige Welt, als Ergebnis des schöpferisch-sittlichen Willens, steht im Gegensatz zur ursprünglichen, vom Bösen und der Unvernunft durchdrungenen alten Welt, die von einer bösen, blinden und chaotischen Macht erschaffen wurde.“

Der neuen Schöpfung müsse aber die völlige Zerstörung der alten vorausgehen. Der Utopist betrachte es als natürlich, „dass alle vernünftigen Menschen mit der Neuerschaffung der Welt einverstanden sein müssten, da dies für sie mit einer ‚Erlösung‘ und einem glückseligen Leben gleichbedeutend wäre. Dieser entartete, lasterhafte Wille einiger weniger muss unterdrückt und ausgelöscht werden – daher die Forderung nach den „tausend Köpfen“. … Anstelle ihrer abgehauenen Köpfe wachsen aber der „Hydra der Konterrevolution“ tausende, ja Zehn- bis Hunderttausend neue Köpfe nach. Das Werk der Zerstörung zieht sich hoffnungslos in die Länge … Das ist der Grund, warum aus den Wohltätern der Menschheit unausweichlich unweigerlich Peiniger, Unterdrücker und Zerstörer werden.“

Wo liegen die Wurzeln des utopischen Denkens?

Unabhängig vom deutsch-amerikanischen Politikwissenschaftler Eric Voegelin verweist Frank auf einen der wichtigsten Ahnherrn des Utopismus – nämlich auf die frühchristliche Gnosis. Sowohl den Utopisten als auch den Gnostikern sei ein moralischer Rigorismus eigen, beide lehnten sich gegen das Böse in dieser Welt auf.

Sie führten aber das Böse nicht auf den Sündenfall zurück, sondern ausschließlich auf äußere Umstände, so auf den menschenfeindlichen Demiurgen, den Schöpfer dieser unvollkommenen Welt oder auf menschenfeindliche soziale Verhältnisse. Das Böse werde dann entweder durch einen asketischen Rückzug aus dieser Welt oder durch die Auflehnung gegen die bestehende Gesellschaftsordnung bekämpft – vergeblich!

Denn vor der Erbsünde, das heißt vor sich selbst könne der Mensch nicht fliehen, durch äußeren mechanischen Zwang wiederum lasse sich kein einziges Atom des Bösen beseitigen. Da der Utopist gegen die Struktur der Schöpfung und gegen die Natur des Menschen verstoße, sei sein Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt. So erkläre er beiden den Krieg und verwandele sich von einem vermeintlichen Retter der Menschheit und der Schöpfung in einen erbitterten Feind des Menschengeschlechts.

So steht am Ende des utopischen Handelns beinahe zwangsläufig eine Selbstdemontage und Selbstzerstörung. Trotzdem muss man sich fragen, warum es den Verfechtern des utopistischen Denkens gelang, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts derart atemberaubende Erfolge zu erzielen. Warum war der Widerstand vieler Europäer gegen diese „Feinde des Menschengeschlechts“ derart zaghaft und ineffizient?

Man darf nicht vergessen, dass die Hitlersche „neue Ordnung“ nur durch die überlegene Militärkraft der Anti-Hitler-Koalition zerstört werden konnte und das Stalinsche System erst nach dem Tod seines Schöpfers demontiert wurde. Worauf lassen sich die beispiellosen Triumphe der totalitären Diktaturen im 20. Jahrhundert zurückführen?

Diesen Sachverhalt erklärt ein Landsmann Franks, der Schriftsteller Wassili Grossman in seinem Roman „Leben und Schicksal“, mit dem in den modernen Gesellschaften verbreiteten Hang zum Konformismus, ja zur Unterwürfigkeit. Und in der Tat, der Siegeszug der totalitären Regime, der die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte, wäre ohne die Bereitschaft vieler Europäer, sich mit ihnen abzufinden, kaum denkbar gewesen.

Wenn man bedenkt, dass viele dieser Mitgestalter und Mitläufer der totalitären Systeme kurz zuvor die Freiheit noch über alles geschätzt und paternalistische Systeme unterschiedlichster Art beseitigt hatten, muss man gemeinsam mit Grossman von einem erstaunlichen anthropologischen Phänomen sprechen.

Wie erklärt Grossman diese anthropologische Revolution, die Tatsache, dass die „von den totalitären Gesellschaftssystemen verherrlichte Gewalt sich als fähig (erwies), auf ganzen Kontinenten den menschlichen Geist zu lähmen?

Diesen Triumph der totalitären Regime führt Grossman nicht zuletzt auf deren moralisierende Attitüde zurück, darauf, dass die von ihnen „begangenen Verbrechen als höchste Form des Humanismus (dargestellt werden, dass sie) die Menschen in erhaltenswerte Reine und nichterhaltenswerte Unreine (scheiden)“.

Und in der Tat betrachteten unzählige Täter im Dienst totalitärer Regime die Ausrottung von Millionen als eine Art Erlösungswerk. Wenn man bedenkt, dass diese Vorgänge sich nach einem 150-jährigen Siegeszug der Aufklärung und der emanzipatorischen Prozesse unterschiedlichster Art vollzogen, geben sie viele Rätsel auf.

Wiederholt sich die Geschichte?

Nun aber zurück zur Operation „Philosophenschiff“. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet in einem Jahr, in dem sich diese Operation zum hundertsten Mal jährt, unzählige russische Intellektuelle erneut ihr Land verlassen, da es sich wieder in eine Gesinnungsdiktatur verwandelte.

So kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die geschichtliche Entwicklung Russlands in gewisser Hinsicht zyklisch verläuft. Immer wieder erlebt das Land Perioden von Verhärtungen des politischen Kurses.

Aber auch Auflehnungen gegen das jeweilige Regime gehören zu diesem zyklischen Modell der russischen Geschichtsentwicklung. Man darf nicht vergessen, dass Russland im 20. Jahrhundert vier Revolutionen erlebte, die entweder zu einer grundlegenden Veränderung des bestehenden Systems oder zum Systemwechsel führten. So viele wie kein anderes großes europäisches Land.

Dieser Beitrag ist ursprünglich im Debattenmagazin Die Kolumnisten erschienen.

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