Mord an Alexander Litwinenko
Vor 15 Jahren starb Alexander Litwinenko an den Folgen einer Vergiftung
Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof hatte keine Zweifel: Alexander Litwinenko, ein abtrünniger russischer Geheimdienstagent und Kritiker Wladimir Putins, starb am 23. November 2006 in London durch eine Vergiftung mit hochradioaktivem Polonium-210. Zwei Agenten hatten das Gift in Litwinenkos Tee geträufelt, russische Agenten des Geheimdiensts FSB. Der 44-Jährige starb Tage später in einem Krankenhaus. Moskau bestritt eine Beteiligung an dem Mord.
Nach London geflüchtet war Litwinenko, nachdem er öffentlich erklärt hatte, sein Arbeitgeber habe ihm befohlen, den Putin-Kritiker Boris Beresowski zu ermorden. Litwinenko arbeitete nun mit dem britischen Auslandsgeheimdienst MI6 zusammen. Er beschuldigte den FSB, Sprengstoffanschläge auf Zivilisten verübt zu haben, die dann tschetschenischen Terroristen angelastet wurden. Diese Anschläge dienten als Vorwand, den Zweiten Tschetschenienkrieg zu beginnen. Von 1999 bis 2009 starben dabei 80 000 Menschen. PHK