KARENINA: Das Ende droht

Ohne weitere finanzielle Unterstützung wird KARENINA die Arbeit einstellen müssen

von KARENINA
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Erfolgreich, aber arm: Ist KARENINA am Ende?

Seit Dezember 2020 hat diese Webseite eine stetig wachsende Leserschaft aufgebaut. Trotz des äußerst knappen Budgets ist es gelungen, KARENINA in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu einer Marke zu machen: KARENINA verzeichnet bisher rund eine halbe Million Seitenaufrufe sowie eine wachsende Zahl von Newsletter-Abonnenten und ist aktives Mitglied einer Twitter-Community mit Osteuropa- Expertise. Renommierte Autorinnen und Autoren aus Politik und Publizistik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft tragen bei.

Betrieben wird die Online-Plattform KARENINA, auf der inzwischen rund tausend Beiträge erschienen sind, von einer dreiköpfigen Redaktion. Verantwortlich ist Johann Michael Möller, zuständiger Redaktionsmanager ist Peter Köpf, als Redakteurin bildet Tatiana Firsova die Brücke in den russischsprachigen Raum und betreut maßgeblich unser russischsprachiges Angebot. In den Aufbau von KARENINA flossen beträchtliche ehrenamtliche Arbeit und zahllose unentgeltliche Beiträge einer hoch engagierten Autorenschaft. Auf Dauer ist das allerdings keine tragfähige Basis.

Was mit KARENINA möglich wäre

Wir haben uns zunächst auf Russland und die deutsch-russischen Beziehungen konzentriert. Zu Beginn des Jahres 2022 erweiterten wir unser Spektrum auf Osteuropa und die Ukraine, die seit Kriegsbeginn zu einem unserer zentralen Themen geworden ist.

Trotz einer mehr als anerkannten Arbeit als mediale Brücke nach Osten müssen wir um den Bestand von KARENINA fürchten, weil dringend benötigte Finanzmittel, die wir bisher über den Etat des Petersburger Dialogs erhalten haben, nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Redaktion arbeitet seit Anfang Juni trotzdem ehrenamtlich und ohne Honorar weiter.

Auch die Chance, russischsprachigen Exilautorinnen und -Autoren einen Kommunikationsraum in Deutschland anzubieten, in dem sie sich verständigen aber auch mit der deutschen wie russischen Gesellschaft austauschen können, lässt sich derzeit nur sehr eingeschränkt realisieren. Die Notwendigkeit dafür sehen wir an der überraschenden Akzeptanz unseres „russischen Fensters“, in dem wir Beiträge von russischen Oppositionellen wie dem Historiker Andrei Subow, Exiljournalistinnen wie Farida Rustamova und oppositionellen, in Russland blockierten Medien wie Meduza sowie Übersetzungen eigener Texte veröffentlichen.

KARENINA erreicht darüber nicht nur die russischsprachige Community in Deutschland, sondern ist auch in Russland bis heute abrufbar. Um diesen Teil der Plattform adäquat und regelmäßig bedienen zu können, wünschten wir uns, aus der Ukraine, Russland und Belarus geflüchtete Journalistinnen und Übersetzer einbinden zu können.

Erweitern möchten wir auch unsere Berichterstattung über die Staaten Osteuropas. Auch hier ist der Bedarf offensichtlich: Russlands Überfall auf die Ukraine muss unseren Blick weiten für die Staaten, die sich durch Putins Imperium bedroht fühlen. In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt: In Deutschland mangelt es an Kenntnissen über Geschichte und Gegenwart der osteuropäischen Staaten.

Was wir brauchen

Soll KARENINA diese Aufgaben (weiter) erfüllen, brauchen wir eine verlässliche finanzielle Grundlage. Nur so können wir diese überaus erfolgreiche Webseite als eigenständiges Projekt fortführen.

Wir brauchen Unterstützung, um

  • unsere Autorenschaft angemessen honorieren, pflegen und um Exiljournalisten erweitern zu können,
  • die Arbeit von Übersetzerinnen und Übersetzern honorieren zu können,
  • den technischen Support für die Webseite garantieren zu können,
  • die Arbeit der Redaktion bezahlen zu können,
  • unsere Seite weiterentwickeln zu können – inhaltlich und auch personell, insbesondere durch russische und/oder ukrainische Kolleginnen und Kollegen.

KARENINA stellt einen der wenigen noch gangbaren Kommunikationswege in den russischsprachigen Raum dar. Die Plattform hat sich in den vergangenen Monaten als unabhängiges zivilgesellschaftliches Medium einen Namen gemacht und gilt inzwischen als kritischer, aber fairer Vermittler. Sie sollte nicht aus finanziellen Gründen gezwungen sein, ihre Arbeit in einer Zeit einstellen zu müssen, in der intakte Verbindungen zu den Zivilgesellschaften Russlands und Osteuropas mehr denn je gebraucht werden.

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