Neue Ökonomische Politik
Die NEP legalisierte Privateigentum und führte Elemente der Marktwirtschaft ins sowjetische System ein
Die Neue Ökonomische Politik (NEP) war die von Wladimir Lenin inspirierte und am 14. März 1921 auf dem 10. Parteitag der Bolschewisten beschlossene wirtschaftliche Strategie des sowjetischen Russlands.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Bürgerkrieg waren viele Teile des Landes zerstört, am Boden lagen auch Industrie und Landwirtschaft. Von den Bauern verlangte das System die Abgabe von Lebensmitteln, die sogenannte Prodraswjorstka-Kampagne oder Nahrungsmittelrequirierung. Dieses System führte 1921 zu einer Hungersnot. Beim Kronstädter Matrosenaufstand Ende Februar 1921 forderten die Matrosen mehr Demokratie und weniger Einflussnahme der kommunistischen Partei auf politische Entscheidungsprozesse. Der Aufstand wurde niedergeschlagen.
Aber die Partei reagierte darauf mit einem auf dem Parteitag beschlossenen Dekret, das die NEP proklamierte. Die Nahrungsmittelrequirierung wurde durch die sogenannte Lebensmittelsteuer ersetzt. Die neue ökonomische Politik legalisierte Privateigentum und führte unter anderem Elemente der Marktwirtschaft ins sowjetische System ein. Die sowjetischen Händler und Kaufleute, die unter NEP Gewinne und Wohlstand erreichten, nannte man „Nepman“. TF