Putin, Schröder und die SPD
Loveday Morris über Russlands Einfluss auf die europäische Politik durch seinen Gasreichtum, Washington Post, 11.2.2022
Gerhard Schröders Vorwurf des „Säbelrasselns“ und „Russland-Bashings“ beschäftigt auch die Washington Post. Die Berliner Bürochefin Loveday Morris weist auf dessen Engagement bei Gazprom hin und sorgt sich offenbar über Deutschlands „tiefe Energiepartnerschaft mit Russland“ und „Putins wachsenden Einfluss auf die europäische Politik durch seinen Gasreichtum“.
Was sie beschäftigt ist die Frage, ob Schröder die Partei des Bundeskanzlers spalten könnte und wieviel Einfluss Schröder noch auf die Politik der SPD hat – und damit auf die Zukunft von Nord Stream 2. Um dann eine Reihe von Sozialdemokraten zu zitieren, die sich von Schröder distanzierten, einschließlich Olaf Scholz.
Aber dann kam es heraus (emerged), das Treffen eines Regierungsmitglieds mit Schröder, Johannes Saathoff, Russlandbeauftragter der Regierung! Widerlegt die Behauptung, der Russland-Lobbyist und Pipeline-Treiber nehme keinen Einfluss mehr auf die Partei.
Die Kontroverse komme zu einem Zeitpunkt, zu dem Scholz versuche, „einen linksgerichteten Flügel zusammenzubringen, der sich für eine Entspannung gegenüber Russland einsetzt“, so Morris, und versuche, Willy Brandts ostpolitischen Ansatz mit der derzeitigen Realität in Einklang zu bringen. PHK