Haltung bewahren, im Dialog bleiben
Ein sehr lesbares Buch: Rüdiger von Fritsch über seine Jahre als Botschafter in Moskau
Als Rüdiger von Fritsch sein Amt als deutscher Botschafter in Moskau antrat, hatte Russland gerade die Krim annektiert. Das war 2014. Seither rutschte das deutsch-russische Miteinander in ein Gegeneinander, wurden aus Rissen Gräben, aus Gräben ein Abgrund. Die Gründe sind bekannt: von Ostukraine bis Nawalny. Von Fritsch ist „empört über das, was russische Politik mitten im Frieden anrichtet“. Rationalität des Handelns im Kreml sei nicht die unsere.
Verstehen heißt nicht billigen
Der Autor hat die Sanktionen gegen Russland verteidigt. Aber er setzt weiter auf Dialog. "Verstehen heißt nicht billigen", schreibt er, "aber den anderen zu verstehen und seine Motive zu begreifen – das ist die Voraussetzung erfolgreichen Handelns.“ Der Dialog müsse „ganz unbedingt aufrechterhalten“ werden. Sein Motto: "Haltung bewahren und im Dialog bleiben." Sein sehr lesbares und erhellendes Buch lässt keinen Konflikt aus und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen.
Hören Sie, wer Rüdiger von Fritsch vor seinem Abschied 2019 ermuntert hat, ein Buch über seine Jahre in Moskau zu schreiben. PHK
Russlands Weg
Als Botschafter in Moskau
Vorwort von Viktor Jerofejew