Waffenlieferungen: ‚Weg in den dritten Weltkrieg‘
Ex-Brigadegeneral Erich Vad gegen Lieferungen schwerer Waffen an Ukraine, Welt, 12.4.2022
Ein ehemaliger Brigadegeneral stellt sich quer: Erich Vad, ehemaliger Militärberater von Bundeskanzlerin Merkel, spricht sich gegen die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine aus. Derartige Lieferungen seien potenziell ein „Weg in den dritten Weltkrieg“, sagte Vad der Deutschen Presse-Agentur, aus deren Artikel die Zeitung Welt zitiert.
Ohnehin würden deutsche Kampfpanzer der Ukraine aktuell nichts nützen, so Vad, weil die Ukrainer die komplexen Waffensysteme eine jahrelange Ausbildung verlangten.
„Wir müssen den laufenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine vom Ende her denken“, sagte Vad. „Wenn wir den dritten Weltkrieg nicht wollen, müssen wir früher oder später aus dieser militärischen Eskalationslogik raus und Verhandlungen aufnehmen.“
Nicht nur dieses, auch weitere Argumente Vads dürften auf heftigen Widerspruch stoßen:
+ „So völkerrechtswidrig und furchtbar der Ukraine-Krieg sei, er stehe doch in einer Kette vergleichbarer Kriege jüngeren Datums. Irak, Syrien, Libyen, Afghanistan – so neu ist das alles nicht.“
+ Auch die viel zu vielen toten Zivilisten und die Massaker, die sich jetzt im Ukraine-Krieg ereigneten, seien leider nicht außergewöhnlich.
+ „Im Krieg werden Unschuldige getötet. So ist der Krieg. Das ist leider systemimmanent.“ Im Irak seien Hunderttausende von Zivilisten getötet worden. „Damit verglichen, fällt Putin nicht aus dem Rahmen.“
+ „Für die Amerikaner gilt bis heute die Monroe-Doktrin, die besagt, dass auf dem amerikanischen Kontinent keine Interventionen fremder Mächte geduldet werden.“
Putin scheine den Plan des Regime Change aufgegeben zu haben, sagte Vad abschließend. Jetzt seien die Chancen für Verhandlungen „eigentlich nicht schlecht“. PHK