Greift Putin nach der Weltmacht?
Ralf Fücks: „Kriegsziele gehen weit über die Ukraine hinaus“, t-online, 14.4.22
„Putins Kriegsziele gehen weit über die Ukraine hinaus“, sagt Ralf Fücks im Interview mit t-online. Deshalb verteidigten die Ukrainer „nicht nur ihr Land, sondern auch die europäische und deutsche Sicherheit“. Daraus machte t‑online die Dachzeile: „Griff nach der Weltmacht“.
Fücks, Gründer des Berliner Thinktanks Zentrum Liberale Moderne und ehemals Vorstandsmitglied der grünennahen Heinrich-Böll-Stiftung sagte weiter: Der „russischen Kriegsmaschinerie“ könne die Ukraine nur standhalten, wenn es „aus dem Westen schnell, massiv und kontinuierlich mit Waffen aller Art versorgt wird“.
Dieser Krieg werde sich „in den nächsten Wochen entscheiden“, so Fücks. „Wenn es der Ukraine gelingt, die russische Offensive abzuwehren, stehen die Chancen gut, dass es zu einer politischen Lösung kommt, die die politische Souveränität und territoriale Einheit des Landes wahrt.“
Kritik äußert Fücks am Bundeskanzler. Olaf Scholz scheue „die klare Aussage, dass Russland in und an der Ukraine scheitern muss – in unserem ureigenen Interesse. Putin darf diesen Krieg nicht gewinnen. Nur so wird sich sein Machtdrang zügeln lassen.“
Deutschland begehe gegenüber Russland immer wieder den gleichen Fehler: „Wir signalisieren Putin immer wieder, was wir alles nicht tun werden.“ Er hoffe, so Fücks, dass die Europäische Union zumindest ein rasches Ölembargo gegen Russland verhängen werde. PHK