Ukraine: Fotos aus der Vorhölle
Sehr beeindruckend: Florian Bachmeiers Fotografien aus den Krisen- und Kriegsgebieten der Ukraine
Was soll der Mensch tun in einem – das Wort benutzte Markus Ackeret in der Neuen Zürcher Zeitung – „kriegsversehrten“ Land? Gehen oder sich einrichten? Weggehen nutzt nichts, sagen offenbar die Menschen in der Ukraine, die Florian Bachmeier in den vergangenen acht Jahren mit der Kamera eingefangen hat.
Genau hingesehen hat der Fotograf, und die Gesichter der Kriege und Krisen in der Ukraine freigelegt: erschöpfte Beteiligte der Maidan-Demonstrationen von 2014 und Soldaten im Krieg in der Ostukraine. Bachmeier bereiste intensiv das ganze Land, er fotografierte in Städten und Dörfern und an der Front. In den Gesichtern, die er zeigt, kann man lesen. Seine Bilder sind von 6. Februar an bei einer virtuellen Ausstellung zu sehen. Der Titel: In Limbo.
Limbo? So heißt in der katholischen Theologie der äußerste Höllenkreis, die Vorhölle; dort halten sich die Seelen auf, die unverschuldet aus dem Paradies ausgeschlossen worden sind. Mag sein, dass die Orte, an denen Bachmeiers Fotos entstanden sind, bessere sind als die Vorhölle; aber bis zur Seligkeit wird es für die dort Lebenden wohl noch eine Weile dauern.
„IN LIMBO Ukraine 2013 – 2021“
Virtuelle Ausstellung
Galerie Buchkunst Berlin und Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge
buchkunst-berlin.de
gedenkportal.volksbund.de
6. Februar bis zum 31. März 2022
Am Sonntag, den 6. Februar 2022, von 16 bis 17:30 Uhr wird die virtuelle Fotoausstellung „IN LIMBO Ukraine 2013 – 2021“ mit einer Online-Führung und einer Gesprächsrunde mit dem Fotografen Florian Bachmeier, der Autorin Kateryna Mischenko und dem Kurator und Verleger Thomas Gust eröffnet.
Im Verlag Buchkunst Berlin ist das Fotobuch „IN LIMBO“ mit den Fotografien von Florian Bachmeier erschienen (ohne Maidan-Bilder).