„Das Leben von Chuck“: Packender Film der Woche im Review!

„The Life of Chuck“

Wenn das Ende die normalste Sache der Welt ist: Besser kann man Stephen King nicht adaptieren.

Das Kino hat eine Vorliebe dafür, vom Weltende zu erzählen, so als wolle es bereits die nötigen Bilder bereitstellen, falls der „Day After Tomorrow“ wirklich eintritt (oder, abhängig von der Stimmung oder Weltanschauung, vielleicht sogar sehr bald). „The Life Of Chuck“ spielt in einer typisch amerikanischen Stadt und startet so alltäglich und unscheinbar, dass man fast das Brummen im Hintergrund vernehmen kann, als ob der Zauberer von Oz persönlich hinter dem Vorhang seine diabolische Maschine bedienen würde.

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Achtung!

Mike Flanagans Filmadaption von Stephen Kings Kurzgeschichte gewann überraschend den Publikumspreis beim Toronto International Film Festival letztes Jahr – ein sicherer Grund, diesem Film Beachtung zu schenken. Bekannt für seine Horrorfilme und Schauerserien auf Netflix („Spuk in Bly Manor“ und „Der Untergang des Hauses Usher“) sowie zwei weitere King-Adaptionen („Das Spiel“ und das „Shining“-Sequel „Doctor Sleeps Erwachen“), zeigt sich Flanagan hier von einer neuen Seite. Sein aktueller Film ist ein kleiner, jedoch entzückender Fortschritt für die Menschheit und ein großer für ihn. Es ist ein Schritt nicht unbedingt weg vom fantastischen Kino, aber hin zu einem spielerischeren Umgang mit Erzähltechniken und filmischen Mitteln.

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Tom Hiddleston ist perfekt besetzt als Titelfigur, ein Mann so allamerikanisch und generisch, als hätte man dem britischen Schauspieler die Essenz von Jimmy Stewart verabreicht – „Mister Chuck Goes to Armageddon“, wenn man so will (obwohl mit deutlich mehr Rhythmus: eine Szene, in der „Chuck“ auf der Straße zu den Beats eines Drummers tanzt, ist ein garantierter Applausmoment für jedes Publikum, das über einen Herzschlag verfügt).

Das Ende der Welt, wie wir sie kannten

Wie es möglich ist, dass alles zusammenpasst, wie eine Geschichte beginnen kann mit dem Untergang Kaliforniens im Meer und dennoch nicht alles vorbei ist, fügt sich in einem kühnen erzählerischen Kniff zusammen. Die Geschichte wird in drei längeren Passagen erzählt, die chronologisch rückwärts verlaufen, ähnlich einem „Irreversible“ inszeniert von Frank Capra. Man ist erstaunt und kann kaum glauben, wie gut das alles funktioniert – sogar hervorragend funktioniert. Was für ein wunderbarer, kleiner Film!

Unsere Wertung: Fünf Sterne

„The Life Of Chuck“ startet am 24. Juli 2025 in den deutschen Kinos. Weitere Stars vor der Kamera sind Karen Gillan und Chiwetel Ejiofor.

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