Schröder kanzelt Baerbock ab
Gerhard Schröder: „Wer wird Kanzler*In ’21? Laschet, Baerbock oder Scholz?“, Die Agenda
Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Armin Laschet als richtigen Kandidaten der Union für die Kanzlerschaft bezeichnet. In seinem Podcast "Die Agenda" machte er am 27.4.2021 auch der SPD Mut: Olaf Scholz müsse seine Arbeit machen, dann eröffne der Streit innerhalb der Union den Sozialdemokraten Optionen.
Dann wendet er sich dem "Sommerhoch der Grünen" zu, deren Kanzkerkandidatin und der Außenpolitik. Respekt für den Prozess der Kandidatenkür räumt er ein, aber dass Annalena Baerbock keine Regierungserfahrung habe, sei ein Problem. Denn sie wisse nicht, "wie man mit Großorganisationen strukturell umgehen muss" und ins kalte Wasser springen zu müssen, "national wie international", das könne "gründlich schiefgehen".
Die Grünen insgesamt hätten völlig falsche Vorstellungen davon, was es heiße, eine Industrienation wie Deutschland zu führen und international Handel zu treiben: "Mit Russland darf man nicht, wegen was auch immer, mit China wegen der Uiguren nicht und wegen Hongkong, mit Saudi-Arabien schon gar nicht, und mit der Türkei wegen der Politik von Herrn Erdoğan auch nicht. Ja, mit wem soll eigentlich eine Industrienation, derart abhängig wie Deutschland von Außerwirtschaftspolitik, noch Handel betreiben können nach deren Auffassung?"
Die USA betreffend, mit denen sich Schröder in einem Buch auseinandergesetzt hat, würden die Grünen dagegen "alles ausklammern, was dort geschieht". Er hätte gedacht, dass die Grünen sich für "black lives matter" interessieren.
Außenpolitik dürfe Werte vermitteln, sagt Schröder. "Aber die Vorstellung zu haben, wir könnten einem Land wie China vorschrieben, wie es innerstaatlich zu organisieren ist, ist abwegig."
Der Regierungschef von Deutschland müsse auch mit Putin reden können. "Mit wem denn sonst?" Und das unabhängig von dortigen innenpolitischen Entwicklungen. Es sei schlicht so: "Am deutschen Wesen, wird nicht überall die Welt genesen." PHK
Siehe auch das kürzlich in der Frankfurter Allgemeine Zeitung erschienene Interview Baerbocks, dokumentiert auf KARENINA.