Lesen, um Russland zu verstehen

Diese Neuerscheinungen des Sommers und Herbsts haben der KARENINA-Redaktion am besten gefallen

von der KARENINA-Redaktion
Bücher über Russland

Joshua Yaffa: „Die Überlebenskünstler“

KARENINA meint: Bei Yaffa ist nichts bloß schwarz-weiß, er leuchtet alle Schattierungen von Grau aus.

Ein Satz: „Im ganzen Land versuchten Untergebene und Funktionäre, sich in Pflichteifer zu überbieten oder die Gunst der Stunde zu nutzen, um eigene Ziele zu verfolgen.“

 

Jan Matti Dollbaum, Morvan Lallouet, Ben Noble: „Nawalny. Seine Ziele, seine Gegner, seine Zukunft“

KARENINA meint: Eine aufschlussreiche Biografie über helle und dunkle Seiten des Alexei Nawalny

Ein Satz: „Nawalny will, dass Russland ‚glücklich‘ ist, greift seine Gegner jedoch mit zynischen Kommentaren an und ist nur selten zu Kompromissen bereit.“

 

Viktor Jerofejew: „Enzyklopädie der russischen Seele“

KARENINA meint: Viktor Jerofejew wirft den Russen Scheißegalismus vor, aber auch Eigenmächtigkeit. Frage: Was wird siegen?

Ein Satz: „In Russland existiert eine positive Unfähigkeit zu einem sogenannten normalen Leben.“

 

Keith Gessen: „Ein schreckliches Land“

KARENINA meint: Keith Gessens tiefgründiger, trotzdem leicht zu lesender Roman über eine Rückkehr nach Moskau

Ein Satz: „In den Cafés drängten sich gut angezogene Russen, die an unverschämt teuren Cappuccinos nippten. Was war das für ein Scheiß.“

 

Jens Siegert: „Im Prinzip Russland. Eine Begegnung in 22 Begriffen“

KARENINA meint: Jens Siegert bringt mit seinem Buch „Im Prinzip Russland“ Licht ins Dunkle

Ein Satz: „Russland will in Europa etwas zu sagen haben, sich aber von Europa nichts sagen lassen.“

 

Wassili Grossman: „Stalingrad“

KARENINA meint: Grossman zeichnet ein erschütterndes Bild seiner Protagonisten, die sich im Angesicht des Todes gegenseitig Trost zusprechen

Ein Satz: „Ich bitte Sie inständig, mir bei der Lösung der Probleme zu helfen, die das Schicksal des Buchs betreffen. Ich halte es für das wichtigste Werk meiner Laufbahn.“ (Persönlichen Brief Grossmns an Stalin)

 

Sasha Marianna Salzmann: „Im Menschen muss alles herrlich sein“

KARENINA meint: Sasha Marianna Salzmanns Roman zeigt, wie der Zusammenbruch der UdSSR Biografien zerstört hat

Ein Satz: „Man sieht nie ein vollständiges Bild, und das ist das Wichtigste an der Heisenbergschen Entdeckung: dass es nie eine fassbare Wirklichkeit gibt. Nur den Wunsch, dass sich etwas als Ganzes begreifen und benennen lässt.“

 

Alexander Goldstein: „Aspekte einer geistigen Ehe“

KARENINA meint: Die Prosa des russisch-jüdischen Schriftstellers Alexander Goldstein glitzert, glüht und vibriert

Ein Satz: „Nur verrückte Handlungen erweisen sich als Gewähr für die Existenz einer alltäglichen ethischen Sphäre und ergänzen deren Erdung durch die Unbegreiflichkeit ihrer Abweichungen.“

 

Yassin Musharbasch: „Russische Botschaften“

KARENINA meint: Nah am echten Journalistenleben und an den russischen Geheimdiensten

Ein Satz: „Sein starrer Blick ging genau in meine Richtung.“

 

Sergej Lebedew: „Das perfekte Gift“

KARENINA meint: Bei der Lektüre von Sergej Lebedews neuem Roman drängen sich russische Anschlagsopfer ins Bild

Ein Satz: „Das Präparat befand sich in den richtigen Händen.“

 

Anna Dostojewskaja: „Mein Leben mit Fjodor Dostojewski. Erinnerungen“

KARENINA meint: mehr als ein anekdotischer Lebensbericht, sondern viel von der Zeit einfängt, die diese Leben geprägt hat.

Ein Satz: „Mein aufrichtiger und inniger Wunsch: den Lesern Fjodor M. Dostojewski mit allen seinen Vorzügen und Mängeln zu zeigen – so, wie er war, in der Familie und privat.“

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