Soll die Nato die Ukraine aufnehmen?

Judy Dempsey fragt: Should NATO Admit Ukraine? Ein Dutzend Experten antworten

Carnegie Europe

Eine ebenso klarsichtige wie kaltblütige Antwort gibt Elisabeth Braw: Ja, die NATO sollte die Ukraine aufnehmen, meint die Expertin für Auswärtige und Verteidigungspolitik am American Enterprise Institute. Doch sofort schiebt sie eine eigene Frage nach: Aber ist es sinnvoll?

Die Allianz würde ein „enthusiastisches Mitglied“ gewinnen. Sie würde aber auch einen Konflikt ernten, der meistens „frozen“ sei, aber manchmal aufflackere. Allerdings dürfe die NATO nur Mitglieder zulassen, die nicht in territoriale Konflikte verwickelt sind. Russland könne also die Aufnahme verhindern, indem es das Land in diesem Konflikt hält.

Es trotzdem zu tun, wäre weniger nützlich als es aussieht. Russland hätte einen Vorwand, um noch aggressiver zu agieren. Und die NATO wäre fast vollständig mit diesem Thema beschäftigt. „Das täte der Allianz nicht gut“, so Braw. Besser sei eine strategische Uneindeutigkeit. Russland könne dann nicht wissen, wie die NATO auf Aggression gegen die Ukraine antworten würde, und müsse mit einer starken Antwort („muscular response“) rechnen. „Wohlgemerkt: Bei der Abschreckung sind Angst und Überraschung die entscheidenden Faktoren.“

Weitere Einschätzungen geben Heather Conley, Alexander Graef, Kate Hansen Bundt, François Heisbourg, Anna Korbut, John C. Kornblum, John Lough, Gwendolyn Sasse, James Sherr, Nathalie Tocci und Alexander Vershbow.  PHK

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