Ostukraine: Will Moskau einmarschieren?

Das wohl nicht, aber Friedrich Schmidt beklagt in der FAZ ‚Putins schleichende Annexion‘ der Ostukraine

FAZ Zuschnitt 1 | Nachrichten über Russland

Will Moskau in der Ukraine einmarschieren? 114 000 Soldaten sollen an der Westgrenze stehen, schreibt Friedrich Schmidt in der FAZ vom 16. November. Er verweist darauf, dass Russland im westlichen und im südlichen Militärbezirk immer viele Soldaten ständig stationiert hat. Die Stärke der ukrainischen Streitkräfte werde auf gut eine Viertelmillion geschätzt.

Eine Moskauer Propagandaoffensive gegen die Ukraine habe es bisher nicht gegeben, „die über das seit Jahren übliche Maß hinausginge“. Andrei Kortunow vom Russischen Rat für internationale Angelegenheiten meint, dass Russlands derzeitige Handlungen als „bloße Abschreckung“ zu werten seien. Es gebe nicht genug Kräfte an der Grenze für eine „ernsthafte“ Militäroperation, zitiert ihn Schmidt aus der Moscow Times. „Ich sehe, ehrlich gesagt, keine Grundlage dafür, eine Invasion zu erwarten.“ Er wisse nicht, was sie erreichen würde. „Die Verluste wären groß und die möglichen Gewinne sehr begrenzt.“

Schmidt schränkt das ein: Über den Invasionssorgen gerate aus dem Blick, „wie Moskau zugleich vorantreibt, was als ‚schleichende Annexion‘ der ‚Volksrepubliken‘ beschrieben wird“. Hunderttausende Ukrainer in den ostukrainischen Gebieten seien von Russland eingebürgert worden und hätten an den Dumawahlen, teilgenommen. „Faktisch werden die ‚Volksrepubliken‘ immer mehr an Russland angeschlossen.“ Die Invasionssorgen und die Migrationskrise an der belarussischen Grenze könnten davon ablenken.  PHK

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