Nord Stream 2: ‚gewaltiger strategischer Fehler‘
Nikolaus Busse über den drohenden Einmarsch Russlands in der Ukraine und Nord Stream 2, FAZ, 1.12.2021
Ob der russische Präsident Wladimir Putin vorhat, noch einmal in die Ukraine einzumarschieren, sei schwer sagen, so Nikolaus Busse. Die Truppen an der ukrainischen Grenze seien wohl noch zu klein für eine Invasion.
„Die lauten Warnungen aus Washington und aus der NATO sollen ihn vor der Fehlannahme bewahren, dass ein neuerlicher Angriff auf den Nachbarstaat keine oder nur geringe Folgen hätte“, so Busse. Weil die Ukraine aber nicht Mitglied der Nato sei, würde militärische Hilfe „allenfalls indirekt ausfallen“. Das heiße: neue Sanktionen.
Dann schwenkt Busse zum Thema Nord Stream 2, der Bau der Gasleitung sei „von Anfang an ein gewaltiger strategischer Fehler“ gewesen. Denn: „Das Gerät, mit dem er seine Drohkulisse aufbaut, wird zu großen Teilen aus dem Öl- und Gasgeschäft finanziert.“ Es leuchte nicht ein, „einem Land zusätzliche Einnahmen zu verschaffen, das Europas Ordnung und Sicherheit ständig unterminiert“. PHK
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