Brittney Griner: Ein Dreier für Putin
Frank Nienhuysen: Der Gefangenenaustausch ist eine Niederlage für die USA, Süddeutsche Zeitung 8.12.2022
Die US-amerikanische Basketballspielerin Brittney Griner ist frei, ausgetauscht gegen einen Waffenhändler, Wiktor But. Der „Händler des Todes“ hatte jahrelang Rüstungsgüter an Rebellen diverser Kontinente verkauft und war deswegen in den USA zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Griner hatte dagegen bei ihrer Einreise im Februar am Moskauer Flughafen eine geringfügig Menge Drogen bei sich und sollte deswegen neun Jahre Haft in einer Strafkolonie in Mordwinien absitzen. Frank Nienhuysen nennt den Deal deswegen eine „diplomatische Niederlage“, die „allerdings schwer abzuwenden war“.
Der Fall Griner sei wohl für Russland „ein bewusster und willkommener Hebel dafür gewesen ist, um But freizubekommen“. Der amerikanische Geschäftsmann Paul Whelan sitzt dagegen weiter – wegen angeblicher Spionage. Dabei, so rechnet Nienhuysen, hätten dessen 16 Jahre plus Griners neun Jahre mathematisch Buts 25 Jahren entsprochen. „Russland ließ sich auf diese Rechnung nicht ein“, so Nienhuysen. „Will Biden auch Whelan freibekommen, muss er wohl einen weiteren diplomatischen Preis bezahlen. Der Vorteil liegt bei Putin. PHK